regional + saisonal + nachhaltig
Werbung durch Produktnennung/ Presseevent
An diesem Dienstag (07.08.2018) hatte ich das Vergnügen in Hamburg die Hobenköök (plattdeutsch für „Hafenküche“) zu besuchen.
Redakteure der Presse und auch Blogger wurden eingeladen, die Hobenköök kennenzulernen, bevor sie am Freitag den 10.8. 2018 offiziell die Türen öffnet (aktuell gibt es ein sogenanntes Soft-Opening).
Also habe ich mich an dem gefühlt heißesten Tag 2018 mit dem Zug auf den Weg gemacht. Vom Hauptbahnhof sind es laut Google Maps nur 11 Minuten Fussweg.
Vorbei an der Markthalle (hier gibt es Konzerte aber keinen Markt), an den Deichtorhallen, der Oberhafenkantine, mit einem tollen Blick auf das „neue“ SPIEGEL-Gebäude, über die Brücke und dann sieht man schon von Weitem das Logo von der Hobenköök…
Aktuell ist vor dem Eingang noch ein wenig Baustelle, aber was zu erkennen ist, ist das Hamburger Flair (Lagerung und Logistik von Waren aus der ganzen Welt).
Da ich zu früh angekommen bin, hatte ich genügend Zeit, schon vor dem Pressetermin die Hobenköök ins Visier zu nehmen.
Vor der Halle saßen ein paar Gäste, alle bester Laune, die Eis oder etwas von der Mittagskarte genossen.
Aus Neugier bin ich gleich in die Hobenköök getreten. Ich hatte schon wochenlang über die sozialen Netzwerke das Werden verfolgt und freute mich darauf vor Ort persönlichen Eindrücke zu sammeln.
Wenn man eintritt, fällt der Blick sofort auf das Herz der Hobenköök: Die Küche.
Davor sind einige Sitzplätze und im hinteren Bereich bilden hochwertige Holzregale und Kühlschränke den Rahmen bestückt mit den Waren der 200 Produzenten.
Was mir sofort aufgefallen ist, war die positive Atmosphäre. Sowohl Gäste als auch die Mitarbeiter der Hobenköök, alle hatten ein Strahlen im Gesicht.
Auf dem Weg zu den Produkten habe ich noch kurz eine Köchin, die ich via Instagram kennengelernt habe, begrüsst und dann widmete ich meine Aufmerksamkeit den ausgewählten Produkten.
In den Medien wurde oft von der neuen Markthalle Hamburgs gesprochen und was ich ehrlicherweise erwartet hatte, war ein Markt mit den Produzenten vor Ort. So wie man es von einem klassischen Markt kennt.
Das ist nicht der Fall (dazu später mehr).
Beim Anblick vieler Produkte hatte ich ein Lächeln im Gesicht, da ich diese schon verwende, liebe und schätze. Aber es waren auch einige interessante Neuentdeckungen dabei.
Um 14:00 Uhr war es dann soweit. Die geladenen Gäste kamen und nach der Akkreditierung setzten wir uns in eine gemütliche Sitzecke und es gab zur Begrüßung einen hausgemachten Saft von der Tageskarte (Gelbe Bete, Apfel, Minze, Zitrone). Das tat gut… Sehr erfrischend und lecker.
Schnell lernte ich Thomas Friemel kennen, der die Marke und das Konzept der Hobenköök mitentwickelt hat. Von ihm habe ich erfahren, dass die Entwicklungszeit sehr kurz war und die 3 Gründer Tag und Nacht an ihrem Traum gearbeitet haben.
Während unseres Gesprächs wurden Häppchen auf den Tisch gestellt. Natürlich mit den Produkten aus dem Markt. Frisches Brot mit Fisch und Fleischvariationen. Aber auch für die Vegetarier war etwas dabei… Ich habe zum Brot mit Matjes gegriffen. Bei diesem Wetter perfekt und mein Gaumen freute sich. Salzig, frisch und einfach lecker.
Während unseres Gaumenschmauses haben sich die 3 Gründer vorstellt:
Thomas Sampl
Der Spitzenkoch hat einige Stationen als Koch in der gehobenen Küche hinter sich. In den letzten 2 Jahren hat er mit seinen 2 Kollegen ihren Traum von der Hobenköök mit dem Hobenköök Catering vorbereitet.
Die Motivation für die Hobenköök? Thomas Sampl hatte mehrfach folgende Gesprächssituation mit Freunden oder Kunden „Wo bekommt man eigentlich die Produkte, die du verwendest?“ „Auf dem Wochenmarkt.“ „Ich arbeite bis abends im Büro und habe keine Zeit morgens auf den Markt zu gehen.“
Jetzt hat er mit der Hobenköök auch darauf eine Antwort:
Hier kann man auch nach dem Feierabend auf den Markt gehen! Bis 21 Uhr hat man die Möglichkeit Produkte aus der Region einzukaufen.
Kochideen liefert das Team durch die täglich wechselnde Karte. So kann man essen und die Zutaten danach aus dem Markt mit nach Hause nehmen.
In den ersten Tagen hat sich gezeigt, dass das Konzept inkludiert, dass es kaum Abfälle gibt. Die frischen Waren, die am Vortag nicht verkauft wurden, werden von den Köchen kreativ verarbeitet und im Restaurant angeboten. Auch aus diesem Grund wechselt die Speisekarte täglich.
Neele Grünberg
Neele ist Gastgeberin durch und durch. Sie hat schon einige gastronomische Stationen in ihrem jungen Leben hinter sich und man merkt, dass ihr Hauptanliegen glückliche Gäste sind. Thomas Sampl nennt sie die gute Seele des Teams. Wenn er Ideen hat, dann ist sie sofort dabei und unterstützt die Realisierung mit ihrem Pragmatismus.
Bei der Einrichtung der Hobenköök war ihr ein klares Design und Authentizität wichtig. Kein Schnickschnack. Man soll sich einfach wohlfühlen. Das tue ich.
Frank Chemnitz
Sein Steckenpferd sind unter anderem gute Weine. Deshalb gibt es auch in der Hobenköök Weine. Auch wenn diese nicht regional sind. Er wurde mit Bedacht ausgewählt und entspricht dem Qualitätsanspruch der anderen Produkte.
Seine Aufgabe sieht er eher im Hintergrund. Zahlen und Buchhaltung.
Alle kennen sich seit vielen Jahren und haben erfolgreich zusammengearbeitet.
Eine gemeinsame Station dabei war im Restaurant Vlet. Wer hier mal essen war weiß, dass auch hier schon regionale Küche ein zentrales Thema war und ist.
In den letzten 2 Jahren haben sie gemeinsam im Hobbenköök Catering den regionalen Gedanken weiter verfolgt und nun endlich gibt es die Markthalle mit dem Restaurant im Hamburger Oberhafen.
Nach der Vorstellungsrunde führen uns die Geschäftsführer durch den Markt.
Wir passieren das frische Brot und bleiben an der Kühltheke mit dem Räucherfisch stehen. Thomas Sampl erklärt, dass er kein Fan von Hering ist. in Stralsund hat er allerdings einen Produzenten gefunden bei dem der Hering nicht sauer schmeckt, sondern nur ganz dezent gewürzt ist. Auch hier wird aus dem Fisch, der am Vortag nicht verkauft wurde, von der Küche am nächsten Tag ein Gericht für das Restaurant kreiert.
Es geht weiter zum Gemüse und Obst. Es gibt was in der Region wächst. Im Winter wird es somit keine Tomaten geben.
Eine Ausnahme gibt es allerdings: Es gibt Zitronen. Hier erklärt Thomas Sampl, dass er seinen Köchen nicht zumuten kann auf diese zu verzichten. Schließlich kommen ansonsten 98% aller Produkte aus der Region.
Als Wegzehrung gibt es ein paar Wurst-Köstlichkeiten von der Fleischerei Harms aus Eppendorf. Auch diese schmecken natürlich hervorragend.
Als kleine Annekdote zwischendurch: Es gibt in der Hobenköök auch feinste Fleischspezialitäten im Glas. Unter anderem von der Schwester von Thomas Sampl hergestellt. „Die Bedingung war, dass keine Zusatzstoffe darin sind…“ lachte er, als er davon erzählte.
Das ist doch etwas für den Feierabend!?
Unser Weg führt weiter vorbei an Süßigkeiten (Popcorn, Schokolade, Bonbons, Lakritz etc.), hochwertigen Ölen, Tofu-Produkten, Molkereiprodukten, Weinen, Gin, Marmeladen, herzhaften Aufstrichen, Gewürzen, Bier und vielem mehr. Es gibt einiges zu entdecken.
Am Ende des Ganges empfängt uns Marge Ziegler und lässt uns ihre Marmeladen kosten. Sie schmecken herrlich fruchtig – wie selbstgemacht. Die “Hamburger Hafenrundfahrt” ist ein Genuss. Hier vereint sich importiertes Obst unglaublich fein. Sie besteht aus rosanen Grapefruitfilets, frischen Bananenstücken, Pfirsich- und Maracujamark. Mit viel Liebe und nur so wenig Zucker wie nötig (mindestens 66% Fruchtanteil) kreiert sie in Hamburg Eimsbüttel feinste Fruchtaufstriche.
Zum Schluss dürfen wir noch einen Blick in den Umschlagplatz neben der Hobenköök werfen. Man ahnt, dass auch hier noch etwas Großes entstehen wird. Eine Halle für Events? Eine Vergrößerung der Verkaufsfläche? Man wird es sehen.
Nach den vielen Eindrücken hatte ich noch ein sehr interessantes Gespräch mit Ulf Schönheim (Vorstand Regionalwert AG Hamburg). Darüber schreibe ich einen extra Bericht, damit dieser Artikel nicht noch länger wird…
Erstmal gilt es die Hobenköök zu besuchen, sich kulinarisch verwöhnen zu lassen, regionale Produkte zu kaufen und natürlich jedem davon zu erzählen damit die 3 Gründer ihren Traum weiterleben können! Hamburg wird es ihnen danken!
Bevor ich es vergesse: Ihr könnt die Hobenköök hier auch via crowdfunding unterstützen. Es gibt tolle „Dankeschöns“. Vielleicht das „arte Fakt“ Menü. Dort könnt ihr die besonderen Öle, die es in der Markthalle zu kaufen gibt kennenlernen. Oder auch smutjes Landgang. Hier werden mit Thomas Sampl die regionalen Produkte im Markt erkundet und zusammen verarbeitet. Zwischendurch gibt es noch eine Tour durch die Speicherstadt. Klingt super, finde ich…
Fakten in der Zusammenfassung:
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3 Gastronome
verwirklichen am Hamburger Oberhafen ihren Traum und vereinen Markthalle und Restaurant
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regional
200 Produzenten davon 98% aus Hamburg und dessen Region
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Nutzen für Produzenten
keine Kosten für Produzenten durch Personal für Verkauf – weiterer Vertriebsweg
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saisonal
leben mit den Jahreszeiten (frische Produkte)
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Wissen wo es her kommt
regionale Produkte vor Ort testen und kennenlernen
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Im Herzen Hamburgs
Adresse: Stockmeyerstraße 43 (Oberhafen)
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lange Öffnungszeiten
Öffnungszeiten: Markthalle: Mo bis Sa 08.00-21.00 Uhr Restaurant: Mo bis Fr 11.30-22.00 Uhr, Sa 09.00-22.00, So 09.00-18.00
Kleine Übersicht über ein paar Produkte, die man in der Hobenköök kaufen kann (Bruchteil vom gesamten Sortiment):
Fleischerei Harms aus Eppendorf (Wurst), Bahde Brot, Senf Pauli (Senfspezialitäten), Bauckhof (Müsli), Meierei Horst(Milch), Kruses Hofmilch (Milchprodukte), Luciellas (Eis), Heimatgut (Popcorn/Snacks), Nudelschmiede (versch. Nudelsorten), Lakrids (Edel-Lakritz), Zwergenwiese (Brotaufstrich), Moin. (Backwaren TK), Elbgold (Kaffee)Wildwuchs Brauwerk, Plotz, Weingut Brand, Jens Rittmeyer, Viva con Agua, Skin Gin, Artefakt Olivenölkampagne (feinste Öle)
Obst& Gemüse: Bioland Obsthof Jörg Quast, Hof Koch, Groth-Hof
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